Das neue Domizil des Fachbereichs Chemie- und Biotechnologie der Hochschule Darmstadt beeindruckt mit moderner Formensprache. Doch nicht nur die Ästhetik ist auf dem neuesten Stand: Kieback&Peter versah die Räumlichkeiten mit einer Gebäudeautomation, die Heizung, Lüftung, Klima und Kälte miteinander vernetzt.
Herausragender Lernort für nachhaltige Entwicklung
Die Hochschule Darmstadt ist eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland. Über 70 Bachelor-, Diplom-, und Masterstudiengänge mit vielfach selbst wählbaren Schwerpunkten bieten beste Berufsaussichten für die rund 17.000 Studierenden. Darüber hinaus ist die Hochschule Darmstadt dafür bekannt, sich in besonderem Maße für nachhaltige und innovative Entwicklungen einzusetzen. Das gilt nicht nur für Lehre und Forschung, sondern auch für die Bewirtschaftung der Hochschulgebäude. Bereits 2017 prämierte das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission die Hochschule Darmstadt erstmals als "herausragenden Lernort für nachhaltige Entwicklung". Die Gebäude sollen nicht nur modern, komfortabel und sicher sein, sondern vor allem energieeffizient und damit nachhaltig. Mit diesem Arbeitsauftrag ging Kieback&Peter 2016 an den Start. Die besondere Herausforderung dabei beschreibt Projektleiter Fatmir Musliu: „Wir mussten viele verschiedene Insellösungen zusammenführen. Denn, wie bei öffentlichen Ausschreibungen üblich, wurden die Gewerke einzeln ausgeschrieben.“
Vielzahl von Insellösungen und ein integriertes Lüftungssystem
Die Kieback&Peter-Experten aus Rüsselsheim waren für die Automatisierungsebene zuständig und integrierten die vorhandenen Gewerke in ein System frei programmierbarer Steuerungen (DDC, Direct Digital Control). So können alle Steuerungs- und Regelungsabläufe automatisch stattfinden. Deshalb mussten die vier DDC4200e fähig sein, mit Komponenten verschiedener Hersteller zu kommunizieren, sowohl mit Aktoren und Sensoren, autarke Lüftungsgeräte und dem BM-System via Bacnet.
Das Kieback&Peter-Team konfigurierte den herstellerunabhängigen Kommunikationsstandard so, dass die Automatisierungsebene sowohl mit der Feld-, als auch mit der Managementebene Daten austauscht.
Ein zentrales Element der Haustechnik bilden die Lüftungsanlagen für die 13 Lehr- und Forschungslabore, die teils von außen einsehbar sind. In diesen Laboren experimentieren die Studenten bei geschlossenen Fenstern, da sich der Zustand der Raumluft nicht verändern darf. Außerdem soll die Gesundheit der Labornutzer geschützt werden. Sollten gefährliche Gase austreten, muss die Lüftungsanlage die Gase umgehend abtransportieren und verhindern, dass diese sich ausbreiten. Auch hier banden die Systemintegratoren die Produkte anderer Anbieter ein: Kieback&Peter integrierte die vier Lüftungsanlagen für den Laborkomplex mit dem Labor-Lüftungssystem.
Die Kieback&Peter-Automation erhält die Information über den Bedarf an Luftdurchsatz durch die Anzahl der im Betrieb befindlichen Laborgeräte. Den Istwert erfasst das System anhand der Klappenstellungen der Labor-Volumenstromregler. Daraufhin gleicht die Druckregelung den Unterschied aus. Ein Prinzip, dass für ein Maximum an Energieeffizienz sorgt.
„Sehr schwierig bei dem Projekt war die Kommunikation zwischen Volumenstromreglern und Lüftungsanlage“, erklärt Fatmir Musliu. „So etwas verlangt nicht nur viel Fachwissen, sondern auch Geduld.“
Egal ob Labor, Hörsaal oder Kommunikationszone: Alle Bereiche sind nun Teil eines umfassenden Systems, dass für ein sicheres und energieoptimiertes Zusammenspiel der Gewerke sorgt.