Futuristisch, hochtechnisiert, symbolkräftig – das von Zaha Hadid entworfene "Technikum III" des Fraunhofer Instituts für Silicatforschung (ISC) in Würzburg fasziniert auf den ersten Blick. Und ebenso auf den zweiten. Denn das Gebäude ist nicht nur äußerlich etwas ganz besonderes, sondern auch in seinem Inneren. Auf etwa 2.500 Quadratmetern Nutzfläche beherbergt es eine der weltweit bedeutendsten Einrichtungen für Materialforschung. Rund 350 Wissenschaftler und Techniker arbeiten hier an zukunftsweisenden Entwicklungen – beispielsweise in den Bereichen Beschichtungen, regenerative Medizin, Diagnostik und Batterien. Kieback&Peter installierte in diesem herausragenden Gebäude die Automation der Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen – eine spannende und gleichzeitig anspruchsvolle Aufgabe.
Zukunftsforschung ist anspruchsvoll
Das Technikum III ist ein solches "Zukunfts-Gebäude" und stellte die Ingenieure und Techniker von Kieback&Peter vor eine große Herausforderung: Als Erweiterungsbau ergänzt es zwei ältere Bestandsbauten – einen historischen Altbau und einen Gebäudeteil aus den 1980er Jahren. Die Wärme-, Lüftungs- und Kälteversorgungsanlagen des Technikum III sollten über ein Verbundsystem in die bereits vorhandenen Anlagen integriert und über BACnet an die bestehende Gebäudeleittechnik eines anderen Herstellers angeschlossen werden. Darüberhinaus sollte das Brandschutzklappensystem der Firma Trox in die Gebäudeautomation eingebunden werden.
Der hohe technische Standard der gesamten betriebstechnischen Anlagen, die Nutzung des Gebäudes als Labor- und Forschungseinrichtung sowie die Vernetzung mit bestehenden Anlagen und Automationsbestandteilen stellten an die Gebäudeautomation und das Team von Kieback&Peter hohe Anforderungen.
Integration mit höchster Präzision
Die neuen ISP band das Team von Kieback&Peter über BACnet in die vorhandene Gebäudeleittechnik (GLT) des Herstellers Trend ein. Da die GLT sämtliche Anlagen aller drei Gebäudeteile überwacht, war die Anbindung hinsichtlich der Planung, Koordinierung und Programmierung sehr komplex – aber für die erfahrenen Systemintegratoren von Kieback&Peter kein Problem.
Neben den Automatisierungsstationen kommt im gesamten Gebäude eine große Anzahl von Messwertgebern und Stellantrieben von Kieback&Peter zum Einsatz. So zum Beispiel Temperatursensoren der Typen TLD3 und TVD15 sowie höchst regelgenaue Aktoren vom Typ MD200Y. Die präzise und zuverlässige Funktion der Sensoren und Aktoren ist auch für das reibungslose Zusammenspiel mit den Laborregelsystemen entscheidend: Wird in den Laboren mehr oder weniger Zuluft benötigt, stellen Druckfühler im Kanalsystem einen Unter- oder Überdruck fest. Die angeschlossene Automatisierungsstation reguliert dann über die entsprechenden Aktoren die Drehzahl der zentralen Lüftungsgeräte.
Ein weitere Aufgabe war die Anbindung von circa 100 Brandschutzklappen der Firma Trox über LON-Bus an die Automatisierungsstation im ISP für die Lüftungszentrale. Die von Kieback&Peter installierten und ebenfalls über LON-Bus mit der DDC vernetzten Rauchmelder lösen im Brandfall die entsprechenden Brandschutzklappen aus. Zusätzlich zur Meldung an die GLT wird dies direkt im ISP über LEDs visualisiert.
Insgesamt umfasst das Projekt 1.350 physikalische Datenpunkte. Kieback&Peter realisierte es mit vielseitiger Expertise und hoher Flexibilität im Umgang mit der Technik verschiedener Anbieter.