Kann man mit geringem Aufwand, in kurzer Zeit und bei laufendem Betrieb aus der 30 Jahre alten Heizungs- und Lüftungsanlage einer Reha-Klinik ein Vorzeigeobjekt für enorme Energieeinsparung und Klimaschutz machen? „Ja, man kann – wir haben es bewiesen!“, sagt Michael Schlüter von der Kieback&Peter Niederlassung Münster. Der Vertriebsingenieur hat mit seinem Team, geballtem Know-how und dem smarten CO₂-Minderungsfahrplan von Kieback&Peter im Gesundheitszentrum „Lindenplatz und Quellenhof“ eine echte Sensation vollbracht: „Durch die neue Regelung ist der Gasverbrauch der Bestandsanlagen dauerhaft um gut ca. 30 Prozent gesunken – ohne großen Investitionsaufwand und bei gleichbleibend hohem Komfort für Patienten und Mitarbeiter. Damit haben wir die gesteckten Ziele deutlich übertroffen.“ Was steckt dahinter, wie ist das Kieback&Peter gelungen?
Circa 30 Prozent weniger Energieverbrauch – dank smarter Automation
Die Kliniken „Lindenplatz und Quellenhof“ in Bad Sassendorf gehört zum Westfälischen Gesundheitszentrum und ist eine moderne orthopädische Rehabilitationseinrichtung. Das Haus bietet stationären und ambulanten Patienten innovative Therapien mit hoher Behandlungsqualität. Für angenehme Raumtemperaturen und gute Luft sorgt seit 1993 im gesamten Gebäudekomplex eine Heizungs- und Lüftungsanlage, die durch eine Regelung von Kieback&Peter gesteuert wird.
„Vor 30 Jahren war das eine Hightech-Anlage. Aber 2021 hat die Technik eher einem Oldtimer geglichen, der zwar noch immer einwandfrei läuft, aber nach heutigem Stand zu viel Energie verbraucht“, beschreibt Schlüter den Zustand vor der Modernisierung. Weil Kieback&Peter die Anlage seit Errichtung betreut, kannte der Effizienz-Experte die unnötig hohen Verbräuche und wurde aktiv: „Ich habe unseren Kunden bei der Klinik vorgeschlagen, dass wir mit dem CO₂-Minderungsfahrplan die immensen Energiekosten und damit auch den CO₂-Fußabdruck im Sinne des Klimaabkommens von Paris massiv reduzieren können – ohne großen Investitionsaufwand. Kurz darauf konnte ich unser Konzept detailliert vorstellen, und allen war schnell klar: Genau das ist die passgenaue Lösung.“ Der CO₂-Minderungsfahrplan wurde für Bestandsgebäude konzipiert, die zum Erreichen der Pariser Klimaschutzziele einer energetischen Sanierung bedürfen. Das Abkommen sieht vor, dass bis 2050 alle Gebäude in der Europäischen Union CO₂-neutral betrieben werden.
Per Fahrplan zum CO₂-Ziel – klimafreundlich und vom Bund gefördert
„Drei Schritte, drei Monate, ein Klimaziel: Netto-Null. So funktioniert, kurz gesagt, unser CO₂-Minderungsfahrplan. Er eignet sich für Gebäude aller Art, erfüllte sämtliche relevanten Normen und ist standardisierbar – das ist wirklich genial“, sagt Michael Schlüter und ergänzt stolz: „In der Klinik Lindenplatz haben mein Team und ich bewiesen, dass der Fahrplan nicht nur pünktlich zum Ziel führt, sondern die versprochenen Einspareffekte sogar deutlich übertrifft.“
Die drei Schritte des CO₂-Minderungsfahrplans von Kieback&Peter sind 1. Bestandsanalyse, 2. technisches Konzept und 3. CO₂-Minderung. In der Klinik „Lindenplatz“ folgte daher dem ersten Analyseschritt ein ausgereifter Optimierungsplan für die Bestandstechnik inklusive präziser Wirtschaftlichkeits-Berechnung und konkreten Einspar-Zielen. Vertriebsingenieur Michael Schlüter, Projektleiter Jürgen Nöhmke und die Systemtechniker Jens Nicolaus und Tobias Götte planten die alte Anlagentechnik mit einer modernen, bedarfsgesteuerten Automation auf den neuesten Stand zu bringen und so die Betriebseffizienz zu maximieren. Ihre Kalkulation ergab, dass sich die Investition innerhalb weniger Jahre amortisieren wird – zumal sie zu 25 Prozent durch die „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ bezuschusst wurde.
Drei Schritte, drei Monate, ein Klimaziel: Netto-Null
Innerhalb von drei Monaten kann der CO2-Minderungsfahrplan den Stakeholdern bereits erste, dauerhafte Vorteile durch CO2-Minderung und Energieeinsparung liefern. Die Experten entwickeln und realisieren dazu individuell für jedes Objekt ein maßgeschneidertes Lösungspaket, das auf bis zu neun standardisierten Modulen basiert.
Dazu gehört alles, was jeweils erforderlich ist – von Experten-Beratung, Mess-, Steuer- und Regeltechnik aus Software und Hardware „Made in Germany“ bis zu datenbasierten Diensten wie Cloud-Lösungen für optimalen und nachhaltigen Gebäudebetrieb.
Bedarfsgerecht statt Dauerbetrieb – für optimale Effizienz
Wie ist es möglich, den Energieverbrauch einer großen Reha-Klinik stark zu reduzieren, ohne die Heizungs- und Lüftungstechnik grundlegend zu erneuern? Michael Schlüter verrät es: „Wir haben den bestehenden Heizungs- und Lüftungsanlagen einfach moderne Betriebsregeln gegeben – jetzt arbeitet alles bedarfsgesteuert. Mit der alten Technik waren die beiden Gas-Heizkessel das gesamte Jahr über ununterbrochen in Betrieb. Die neue Automation ermittelt jetzt den tatsächlichen Wärmebedarf und startet die Thermen nur dann, wenn Wärme gebraucht wird.“ Der größte Teil der Modernisierung bestand also darin, die alte Automation auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.
Dazu wurden insbesondere die bestehenden Controller des Typs DDC100 von 1993 durch moderne ersetzt: „Aus heutiger Sicht sind das Dinosaurier, obwohl sie damals State-of-the-Art waren. Sie sind nicht programmierbar und können nur Standardregeln umsetzten. Für einen hocheffizienten Betrieb sind moderne Automationsstationen nötig.“ Ersetzt hat das Team die Rechner durch die leistungsfähigen Controller der Typs DDC4040 von Kieback&Peter: Sie machen es möglich, umfassende Programme zu realisieren und die Gebäudetechnik bis ins kleinste Detail zu steuern. Dazu gehören unter anderem Heizkessel, Pumpen, Ventilatoren, Schaltschränke und Sensoren.
Minimierter CO₂-Fußabdruck – dank stufenloser Regelung
Auch die bestehende Lüftungs-Hardware arbeitet dank der neuen Automation jetzt mit durchdachter Programmierung nach dem Prinzip „so viel Betrieb wie nötig, so wenig wie möglich“: Der Automations-Profi erklärt, wie das geht: „Wie bei den meisten alten Lüftungsanlagen sind die Ventilatoren auch hier bisher durchgehend auf Stufe 2 gelaufen. Sie haben also ununterbrochen gleichbleibend viel Luft transportiert – egal, ob ein Raum gerade voll besetzt war und viel Frischluftbedarf bestand oder er komplett ungenutzt und der Betrieb nicht nötig war.“
Für die neue Lüftungsregelung haben regionale Fachhandwerker nach Plänen des Teams CO₂-Sensoren installiert: Durch ihre Messwerte kann die Regelung die Ventilatoren immer dann starten, wenn tatsächlich Frischluft nötig ist. „Die bedarfsgerechte Lüftungsregelung sorgt nicht nur für erheblich geringeren Stromverbrauch der Ventilatoren. In vielen Bereichen hat sich auch die Luftqualität und damit der Aufenthaltskomfort verbessert – zum Beispiel mittags im Speisesaal.“ Wie schon bei der Heizung, mussten auch bei der Lüftung keine neue Hardware installiert werden – lediglich die Controller und CO₂-Sensoren sind neu.
Reduzierte Kosten, zufriedene Kunden – auch die Umwelt würde „Danke“ sagen
Welches Resümee zieht Kieback&Peter aus dem Projekt „Energieeinsparung mit dem CO₂-Minderungsfahrplan in der Klinik „Lindenplatz/Quellenhof“? „Wir haben es geschafft, innerhalb weniger Monate mit geringem Aufwand den Energieverbrauch der Klinik massiv zu senken. Das ist das Wichtigste, denn so haben wir unser Versprechen erfüllt. 30 Prozent weniger Energieverbrauch sind weit mehr als üblicherweise möglich ist. Das zeigt: Unser CO₂-Minderungsfahrplan funktioniert“, freut sich Michael Schlüter und ergänzt stolz: „Unsere Auftraggeber haben uns auch für den reibungslosen Ablauf gelobt.“ Aber nicht nur das: Auch die Umwelt würde „Danke“ sagen – denn die neue Automation senkt den CO₂-Ausstoß und schützt so das Klima.